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Moar-Gut: Verrät man nicht gerne

Moar-Gut: Verrät man nicht gerne - Kinderhotel.Info

Zugegeben, eigentlich sollte ich diesen Artikel gar nicht schreiben. Denn seine besten Tipps und liebsten Plätze verrät man nicht öffentlich. Aber es ist nun mal mein Job. Also, hier kommt ein Text den ich eigentlich mehr privat als beruflich als Redakteur von Kinderhotel.Info schreibe und daraus meine persönlichen Erfahrungen der letzten 10 Jahre einfließen lasse. Verzeiht also, wenn ich mancherorts etwas ins Schwärmen gerate ;-)

Österreich ist das liebste Urlaubsland meiner Familie. Und das heißt was, wenn man selbst Österreicher ist und die Adria quasi vor der Haustür hat. Die Salzburger Berge haben es uns besonders angetan - das ist noch viel überraschender, da wir diese sogar vom Redaktionsbüro aus sehen können. Trotzdem fahren wir im Familienurlaub immer wieder ins Großarltal, welches etwa eine Autostunde südlich von Salzburg Stadt am bzw. im Nationalpark Hohe Tauern liegt. Das Tal mit seinen beiden Gemeinden Großarl und Hüttschlag ist weitum bekannt als das "Tal der Almen". Man findet im Sommer dort rund 40 bewirtschaftete Almhütten. Eine solche Dichte an bewirtschafteten Almen auf denen die landwirtschaftliche Nutzung von Bergwiesen in sanftem und unaufgeregtem Einklang mit touristischer Nutzung steht, findet man nirgends in Österreich. Im Winter führen zwei Gondelbahnen hinauf auf rund 2.000 Meter Höhe und durch die dortige Verbindung ins Gasteinertal entsteht ein Schigebiet von angenehmer Größe mit hervorragenden Pisten und gemütlichen Hütten. Nur eines fehlt: der internationale Jetset - zum Glück.

Moar-Gut: Erlebnisse im Winter

In den 90er Jahren hat man uns als Schüler in Wirtschaftskunde noch die Probleme des österreichischen Sommertourismus gelehrt. Der Sommer in den Bergen würde für ausländische Gäste immer weniger attraktiv. Action, Unterhaltung, rasante Erlebnisse müssten her. Nur Landschaft und Ruhe zu bieten wäre in Zukunft zu wenig. Nun, einige Tourismus- und Zukunftsforscher hatten sich da gehörig verschätzt. Wandern ist einer der großen Trends und wer mehr Speed will, sucht nicht nach Halli-Galli in alpinen Disneylands, sondern geht Mountainbiken. Allerdings macht das alles nur in einer Umgebung Spaß die "echt" ist: Dazu ist eine Landschaft nötig, welche die letzten Jahrzehnte ohne große Bausünden überstanden hat und eine Gegend, in welcher trotz geografischer Abgeschiedenheit Menschen mit ihren Familien leben und arbeiten. Also Orte die nicht durch Zweitwohnsitze eingemottet wurden, nicht durch internationale VIPs mit einer hippen Livestyle-Patina überzogen wurden, sondern sich eine herrlich authentische Art bewahrt haben.

Moar Gut: Erlebnisse im Sommer

Genau das findet man in Großarl. Ob Architektur, Gastronomie, die Veranstaltungen im Advent etc. - nie hat man das Gefühl dass etwas extra für Touristen "aufgesetzt" wird, man findet keine "Show", alles wirkt - nein ist - ungezwungen und echt. Trotzdem entwickelt sich der Ort weiter. Immer wieder werden neue Hotels gebaut und man erkennt dabei, man will aus dem Ort weder ein Heimatmuseum noch ein zweites Sölden machen. Man beschreitet in Großarl einfach einen ruhigen Mittelweg mit Augenmaß - irgendwie fühlt man das auch als Urlauber, zumindest wenn man des Öfteren dort ist.

Nun, eigentlich wollte ich ja über ein Kinderhotel berichten, nicht über ein Tal. Aber das eine hat atmosphärisch sehr viel mit dem anderen zu tun. Das Familien Natur Resort Moar Gut liegt etwa 2 km außerhalb des Ortes Großarl, völlig ruhig, direkt angrenzend ans Grünland bzw. an die Hänge die auf die Aigenalm (Paulhütte und Mandlhütte) hinauf führen. Gleich vorweg, das Hotel befindet sich hinsichtlich Ausstattung und Angebot jedenfalls im Premium-Segment der Familienhotels. Im Alpenraum gibt es wohl nur ein oder zwei Hände voll Häuser, die damit vergleichbar wären. Es wäre müßig, hier näher über das Hallenbad, den Spa-Bereich, Kino, Kinderbetreuung, Pferdehof etc. einzugehen. Das kann man ohnehin auf der Homepage alles nachlesen und ansehen. Daher will ich hier im Speziellen nur jene Dinge anführen, die wir bei all unseren Kinderhotel-Urlauben so noch nirgends erlebt haben:

Moar Gut - Außenbereich

Gustiert man im Prospekt oder auf der Homepage des Moar-Gut durch all die Angebote und Einrichtungen, so vermutet man dahinter eine riesige Hotelanlage, denn wie sonst könnte so etwas funktionieren und sich rechnen. Tatsächlich haben in der Anlage aber nur 36 Familien Platz. Dadurch entsteht am Moar-Gut eine unvergleichliche Atmosphäre des ruhigen, entspannten und privaten "Gast-Seins". Nach wenigen Tagen kennt man alle Gesichter der Urlauber und auch der Barchef weiß am Abend schon automatisch die Zimmernummer auf welche das Bier zu buchen ist (was nicht am Volumen meines Bierkonsums liegt). Ja natürlich, kleinere Familienhotels mit sehr privater und persönlicher Atmosphäre findet man zu Genüge. Wir kennen auch diese und fühlen uns auch dort pudelwohl. Aber einzigartig am Moar Gut ist eben, dass man es trotz der Premium-Ausstattung in allen Bereichen geschafft hat, ein hinsichtlich Zimmerzahl und persönlichem Ambiente "kleines" Hotel zu bleiben.

Moar Gut: Stimmige Einrichtung

Jeder Unternehmer weiß, das persönliche Engagement des Chefs ist durch nichts zu ersetzen. Ich bin sicher, ein Großteil der Besonderheit des Moar Guts liegt auch darin. Die ganze Familie Kendlbacher ist eingebunden. Sepp, den Chef des Hauses trifft man zumindest einmal am Tag, wenn nicht irgendwo zwischen Familienwanderung und Kuchenbuffet, dann spätestens beim Abendessen oder hinter der Bar, wo er nach den Aktivitäten und dem Wohlergehen seiner Gäste fragt. Ein Hotelier wie er im Buche steht. Mit dem richtigen Auge sowohl für den architektonischen Anspruch des neuen Pferdestalls (mit Fenstern direkt in den Schistall - echt ein optischer Leckerbissen) als auch für jedes Solettibrösel das am falschen Platz liegt. Dieses intensive Bemühen um das Haus und um den Gast überträgt sich auf die Mitarbeiter und als Gast fühlt man das am Moar Gut ganz deutlich.

Moar Gut: Ansicht von außen

Zum Premium-Segment ist auch die Küche zu zählen. Die abendlichen Menüs kann man auch in aller Länge und Ruhe genießen, denn die Kinder sind in der Zwischenzeit im Kino, beim Vorlesen, bei der Zaubershow oder ähnlichem beschäftigt und kommen meist nur kurz mal auf ein Eis vorbei. Aber auch die Haute Cuisine des Hauses kommt nicht abgehoben und elitär daher, sondern bietet viel Regionales, Lokales, manchmal auch aus dem eigenen Garten - mit viel Charme und Fantasie. Wann isst man schon einen Großarler Hirsch im Weck-Glas oder selbst gemachte Pralinen, die auf einer Schiefersteinplatte serviert werden, welche der Chef selbst vom Berg runtergebrochen hat? Interessant ist auch die wöchentliche Küchenparty. Ich kann mir ausmalen, wie die meisten Küchenchefs reagieren, wenn der Wirt sagt: "Jetzt lassen wir mal alle Gäste in die Küche rein und die sollen deinen Leuten mal bei der Vorbereitung des Abendmenüs über die Schulter schauen." Da gibt´s wohl einige Gründe die man als Koch vorbringen wird, damit dieser Kelch an einem vorüber geht. Im Moar Gut jedoch scheint das alles ganz locker zu sein. Da steht dann ein Zieharmonika-Spieler in der Küche und die Gäste sehen sich bei einem Glas Sekt während des laufenden Betriebs in der Küche um, wie das dort alles so abläuft. Mehr Transparenz und Sympathie für das dort arbeitende Personal kann man kaum schaffen. Es wird aus „einfachem“ Hotel-Alltag ein Erlebnis geschaffen, das man noch nie hatte. Wir waren begeistert - Eltern wie Kinder.

Man sieht zwar ohnehin vieles in den Bildern, aber einen Satz zur Architektur der Anlage muss ich schon noch bringen. Ein alpiner aber nicht kitschiger, eleganter aber keineswegs pompöser Stil zieht sich von der Lobby bis in jedes Zimmer, von den Speiseräumen (keine Säle sondern mehr gemütliche Stuben) durch den Verbindungsgang ins zweite Haus bis in den Spa-Bereich, vom Pferde- bis in den Schistall. Alles wirkt enorm stimmig - und das ist wirklich eine große Leistung wenn man bedenkt, dass sich so eine Hotelanlage über viele Jahre hinweg baulich stetig entwickelt. Kein Wunder, dass in Großarl auch die heimischen Handwerker - insbesondere die Zimmermänner – einen hervorragenden Ruf genießen.

Moar Gut: Exklusive Familienzimmer

Im Streichelzoo befinden sich zahlreiche Tierarten - nicht nur Kuschelhasen und Meerschweinchen, auch eine Sau und ein paar Hühner sind dabei (von letzteren lassen sich manche Kinder hin und wieder vom Frühstückskoch ihr persönliches Omelett zubereiten). Auch hier erkennt man wieder den Anspruch, den Kindern möglichst vieles und echtes zu zeigen. Übrigens, wirklich schön zu sehen ist, dass trotz des intensiven Hotelbetriebs noch die eigenen Kühe auf der Alm weiden bzw. im Winter im Stall zu finden sind.

Moar Gut: Zahlreiche Tierarten im Streichelzoo

Zum Preis: Natürlich zählt das Moar Gut zählt zu den hochpreisigen Kinderhotels, wir waren aber bisher immer überzeugt, das Moar Gut ist jeden Cent wert :-) Wer´s mal genossen hat, wird den Unterschied schnell merken.

Fazit: Das Moar Gut ist für uns eines der exklusivsten Kinderhotels - es bewahrt aufgrund der nur 36 Suiten eine sehr persönliche Atmosphäre und wirkt trotz Premium-Leistungen nicht elitär sondern authentisch und bodenständig. Eine Kombination die dem Moar Gut derzeit wohl keiner nachmacht.

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